Artenvielfalt: Größte Gefahr für die Artenvielfalt in Deutschland sind seit langem die Ackergifte der Agrarindustrie. Der Verlust von Insekten, Blühpflanzen und Vögeln in der Agrarlandschaft ist dramatisch. Und er ist nicht auf den Acker begrenzt. Die Gifte werden verweht oder gelangen in unsere Gewässer. So sind beispielsweise auch Amphibien, Fledermäuse und Regenwürmer in weit entfernten Lebensräumen bedroht.Die Weltnaturschutzunion (IUCN) sieht mehr als ein Zehntel der Arten, die in Europa vorkommen, als gefährdet an. Allein von 2015 bis 2020 sind 36 Arten in Europa ausgestorben.Der Zustand der Artenvielfalt in Deutschland ist im europäischen Vergleich besonders kritisch. Mehr als 70 Prozent der Lebensräume stuft die IUCN als gefährdet ein. Mehr als ein Viertel der etwa 3.000 Farn- und Blütenpflanzen sind bestandsgefährdet, fast zwei Prozent bereits nicht mehr feststellbar. 36 Prozent der in Deutschland einheimischen Tierarten sind bedroht, drei Prozent ausgestorben oder verschollen.Wir müssen daher den Einsatz von Pestiziden rasch und deutlich reduzieren. Die EU hat dafür bereits ein ambitioniertes Ziel vorgegeben: bis 2030 soll er auf die Hälfte abgesenkt werden. Dabei geht es nicht nur um die Menge der Ackergifte. Besonders schädliche Mittel gehören gänzlich verboten.Mit einer Offensive für den ökologischen Landbau schaffen wir eine vielfältige Agrarlandschaft, die ausreichend Lebensräume für Wildbiene, Feldrittersporn und Feldlerche bietet. Mit abwechslungsreichen Hecken und Ackerrandstreifen schaffen wir Rückzugsräume und verbinden natürliche Lebensräume miteinander.