Zum 50. Jahrestag der Verabschiedung des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES erklären Zoe Mayer, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, und Jan-Niclas Gesenhues, Sprecher für Umweltpolitik:
Jan-Niclas Gesenhues:
„Das Washingtoner Artenschutzabkommen ist ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen einen Treiber des globalen Artensterbens, den illegalen Handel mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Die Natur ist kein Selbstbedienungsmarkt, an dem wir uns uneingeschränkt bedienen können. Viele Arten sind bereits vom Aussterben bedroht oder auf dem Weg dahin. Jeden Tag schrumpft unsere biologische Vielfalt, wenn wir nicht gegensteuern. Das CITES-Abkommen, das auch auf Initiative der Bundesregierung immer wieder erweitert wird, setzt hier klare Grenzen. Zugleich leistet das Abkommen auch einen wichtigen Beitrag zum globalen Gesundheitsschutz, denn illegaler Wildtierhandel ist ein Treiber von jenen Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen überspringen können.“
Zoe Mayer:
„Seit heute 50 Jahren reguliert und beschränkt das CITES-Abkommen den Handel mit Jagdtrophäen. Viele Arten, die in der Trophäenjagd besonders begehrt sind, sind vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Das völlig sinnlose und einzig dem Vergnügen weniger Personen dienliche Töten dieser Tiere gefährdet die Populationen jedoch weiterhin. Weitere Verschärfungen - wie etwa strengere Einfuhrverbote auf EU-Ebene - sind deshalb dringend notwendig. Neben der Einschränkung der wirtschaftlichen Nutzung gefährdeter Tierarten muss es das Ziel des Artenschutzes sein, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen und die weitere Ausbreitung des Menschen in diese Lebensräume zu unterbinden. Die Einigung im Rahmen der Biodiversitätskonferenz in Montreal im vergangenen Jahr, mindestens 30% der globalen Land- und Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen, war deshalb ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“