Der Weg für das 49-Euro-Ticket ist frei.
Ab Januar 2023 können Bürger*innen Busse und Bahnen in ganz Deutschland unkompliziert mit nur einem Ticket nutzen. Und das über alle Verbundgrenzen und Tarifgebiete hinweg. Für den ÖPNV in Karlsruhe und im Umland bedeutet das einen Quantensprung. Denn alleine in Baden-Württemberg gibt es 21 Verkehrsverbünde – jeder mit eigenem Tarifsystem. Und auch diese sind alles andere als leicht zu durchschauen. Ein Beispiel: Das Verbandsgebiet des Karlsruher Verkehrsverbundes ist in Waben aufgeteilt. Der Preis für eine Einzelfahrt oder ein Monatsticket berechnet sich aus der Anzahl der Waben, die vom Start bis zum Ziel durchfahren werden.
Doch das neue Ticket sorgt nicht nur für Klarheit im Tarifdschungel, sondern auch für eine deutliche finanzielle Entlastung der ÖPNV-Nutzer*innen. Für den teuersten KVV-Monatstarif (durch 7 Waben oder mehr) zahlt man derzeit 187 Euro. Die Ersparnis liegt mit dem 49-Euro-Ticket bei monatlich 138 Euro. Damit entlasten wir die Menschen in der derzeitigen Krise und schützen gleichzeitig das Klima.
Mit dieser Einigung tragen Bund und Länder je zur Hälfte die Finanzierung des bundesweiten Nahverkehrstickets. Damit steuert der Bund rund 1,5 Milliarden Euro jährlich zum Ticket bei. Darüber hinaus wird er die Regionalisierungsmittel, die der Bund den Ländern für den Schienenverkehr zur Verfügung stellt, um eine Milliarde Euro jährlich aufstocken, um sich etwa an den gestiegenen Kosten für Energie und Personal und dem Ausbau des Nahverkehrs stärker zu beteiligen.
Für die Verkehrswende in unserer Region ist ein starker und einfach zu nutzender ÖPNV ein wichtiger Baustein. Wenn künftig mehr Menschen im Regional- und Nahverkehr unterwegs sind, brauchen wir aber auch zusätzliche Verbindungen und bessere Taktzeiten – sowohl in der Stadt als auch in eher ländlich geprägten Regionen. Das können Bürger*innen erwarten.
Damit in den nächsten Jahren das Bus- und Bahnangebot wachsen und auch um neue Sharing-Möglichkeiten ergänzt werden kann, müssen sich dafür jedoch Bund, Länder und Kommunen auch auf eine langfristig auskömmliche Finanzierung des ÖPNV verständigen. Wir wollen einen starken ÖPNV-Pakt. Nur so kann der öffentliche Verkehr zum Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität und sozialer Daseinsvorsorge werden.