Zugegeben: Die GAP (Gemeinsame Europäische Agrarpolitik) ist kommunikativ kein sexy Thema.
Weil viel Bürokratie und eine sehr komplexe Konstruktion, die kaum ein*e Normalbürger*in kennt und versteht.
ABER: Es gibt kaum einen größeren Hebel, um Arten-, Klima- und Umweltschutz in Europa voranzubringen – oder eben zu sabotieren. Denn über die GAP werden Direktzahlungen in Milliardenhöhe an Landwirt*innen geleistet – und somit entschieden, welche Art von Landwirtschaft gefördert wird.
Mit Galgenhumor auf den drohenden Rollback bei der GAP aufmerksam machen – eine Fotoaktion der grünen BundestagsfraktionHeute – am 10. Juli 2025 – startet die Agrarministerkonferenz. Dort soll über die deutsche Position zur Neuausrichtung der GAP diskutiert werden.
Statt das GAP-Budget endlich gemeinwohlorientiert auszurichten, also Landwirtschaft zu fördern, die vor allem den Schutz von Umwelt, Biodiversität und Tieren in den Fokus nimmt, sollen wieder die größten Flächenbesitzer*innen profitieren – ganz wie früher. Das ist ungerecht, ineffizient und gefährlich.
Wie eine sinnvolle Weiterentwicklung der GAP konkret aussehen könnte – und warum die aktuelle Politik der Bundesregierung ein echtes Risiko für unsere Zukunft ist – darüber habe ich heute mit meinen beiden Fraktionskolleg*innen Dr. Ophelia Nick und Kar Bär in einem Online-Fachgespräch diskutiert.
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Was ist die GAP?
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist das Agrarfördersystem der Europäischen Union. Sie legt fest, wie landwirtschaftliche Betriebe unterstützt werden – finanziell, aber auch durch Regeln und Standards. Die GAP besteht aus zwei Säulen: Die erste Säule umfasst Direktzahlungen an Landwirt*innen, die größtenteils flächengebunden sind. Die zweite Säule fördert gezielt Maßnahmen für Umwelt-, Klima- und Tierschutz sowie die Entwicklung ländlicher Räume.