Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen Tiere in Laboren eingesetzt.
Allein 2023 waren es 2,13 Millionen Tiere, die für Tierversuche verwendet wurden – das entspricht etwa 5.800 Tieren pro Tag. Rechnet man sogenannte „Überschusstiere“ hinzu, also Tiere, die speziell für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber letztlich nicht eingesetzt werden, steigt die Zahl sogar auf rund 3,5 Millionen Tiere.

Diese Zahlen machen deutlich: Es besteht dringender Handlungsbedarf.
Dabei existieren längst Alternativen zu klassischen Tierversuchen. Neue Methoden wie die Arbeit mit sogenannten Organoiden – kleinen, zellbasierten Mini-Organen – oder computergestützte Modellierungen bieten nicht nur tierleidfreie Lösungen, sondern liefern häufig sogar verlässlichere und besser reproduzierbare Ergebnisse.
Die Einführung einer Reduktionsstrategie für Tierversuche ist deshalb ein wichtiger Schritt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine solche Strategie erarbeitet. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung und Anwendung von Alternativmethoden gezielt voranzutreiben und Tierversuche auf ein unerlässliches Mindestmaß zu beschränken.
Für mich ist klar: Eine konsequente Reduktion von Tierversuchen ist nicht nur aus Tierschutzsicht notwendig. Sie bedeutet auch einen Innovationsschub für den Forschungsstandort Deutschland. Wer heute in Alternativen investiert, sichert sich die Technologien der Zukunft – und beweist, dass Forschung und Ethik Hand in Hand gehen können.