Was war das gestern für ein Tag?
Erst der Rücktritt von Ricarda, Omid und des gesamten Parteivorstandes und dann der spätabends bekannt gewordene Rücktritt und Parteiaustritt des 10-köpfigen Vorstands der Grünen Jugend.
Viel Umbruch für einen Tag. Gleichzeitig sehe ich eine große Chance für einen Neuanfang!
Ich möchte die beiden Ereignisse zunächst kurz aus meiner Sicht einordnen:
Ricarda Lang und Nouripour haben als Vorsitzende unserer Partei die Verantwortung für die zuletzt schlechten Wahlergebnisse übernommen. Die beiden haben in den vergangenen Jahren großartige Arbeit geleistet in politisch sehr herausfordernden Zeiten. Die Entscheidung zum Rücktritt ist keine leichte und sie zeigt, dass für die beiden das Wohl unserer Partei an erster Stelle steht. Das verdient großen Respekt!
Auch für die Entscheidung des Vorstands der Grünen Jugend habe ich Respekt. Als Spitzenkandidatin der Grünen Jugend Baden-Württemberg zur Bundestagswahl 2021 möchte aber auch ganz klar sagen, dass ich die Erklärung zum Parteiaustritt nicht nachvollziehen kann. Aus ihr spricht eine tiefe Entfremdung der beteiligten Personen von der Partei. Die GJ war schon immer ein starkes Gegengewicht zur Partei, gerade das macht uns Grüne stark: Dass wir Diskurse zulassen und austragen und gemeinsam daran wachsen. Es ist sehr schade, dass dies für die Ausgetretenen nicht mehr möglich scheint.
Was jetzt? Statt Resignation empfinde ich gerade große Aufbruchstimmung. Die personellen Umbrüche begreife ich als Chance für unsere Partei. Sowohl in der GJ, als auch in der Partei gibt es so viele talentierte und ambitionierte Menschen, die mit frischem Elan an einer Neuausrichtung arbeiten werden. Ziel muss es sein, ein neues Verständnis, ein neues Vertrauen zwischen dem Vorstand der Grünen Jugend und der Partei zu schaffen. Wir müssen mutig sein, unsere grünen Werte nach innen kontrovers zu diskutieren und nach außen gemeinsam zu verteidigen. Ich bin sehr optimistisch, dass uns das gelingen wird!