Im Kontext der Internationalen Grünen Woche haben wir als Grüne Bundestagsfraktion am vergangenen Freitag mit Expert*innen und Praktiker*innen über die dringend nötige Umgestaltung der Landwirtschaft gesprochen.
Im Zentrum des Austauschs standen Fragen der Versiegelung, des Ausbaus der Ökolandwirtschaft und wie unsere Ernährung in Zukunft gestaltet werden sollte.
Verschiedene Mitglieder der grünen AG „Landwirtschaft & Ernährung“ waren am Programm beteiligt:
Renate Künast gab uns einen Ausblick auf die krisenfeste Sicherstellung gesunder Ernährung. CJ Schröder sprach zum wachsenden Konkurrenzkampf um Flächen zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie der Industrie. In der von Karl Bär geleiteten Panel-Diskussion kamen unterschiedliche Stimmen zu Wort, die das Thema des agraökologischen Umbaus beleuchteten.
Gemeinsam mit Anne Monika Spallek leitete ich eine zweite Panel-Diskussion. Wir durften Stephanie Wunder begrüßen, die sich seit vielen Jahren bei Agora Agrar an der Schnittstelle zwischen Forschung und Politikberatung bewegt. Sie berichtete über die Entwicklung von wissensbasierten und realisierbaren Konzepten für eine umweltbewusste, gesunde und sozial gerechte Ernährung.
Mir besonders wichtig: Wir hatten zwei Landwirte zu Gast. Andreas Rein vom Pilzhof Rein aus dem fernen Freiburg, hat mit seiner Familie vor einigen Jahren seinen Schweinemast-Betrieb zu einer Pilzfarm umgebaut. Ein gutes Beispiel dafür, wie der Umstieg auf pflanzlichen Anbau gelingen kann. Im Gespräch wurde aber auch deutlich, dass es noch mehr beratender, als auch finanzieller Unterstützung von Seiten der Politik bedarf, damit sich Landwirt*innen bei einer so umfassenden Aufgabe nicht alleine gelassen fühlen.
Auch die Geschichte von Daniel Hausmann ist ein Exempel für einen erfolgreichen Umstieg: Vor knapp 10 Jahren baute er den Familienbetrieb von konventioneller Tierhaltung zu biozyklisch-veganer Landwirtschaft um. Seit konnte er seine Ackerfläche mehr als verdoppeln und beliefert Bio-Läden wie Privatkunden mit Abo-Kisten. Doch auch er machte klar, dass derzeit noch strukturelle Probleme in der Weiterverarbeitung seiner Produkte existieren. Der Markt sei noch nicht perfekt auf Landwirt*innen wie ihn eingestellt.
Dieser Tag hat uns gezeigt: Der richtige Weg ist eingeschlagen, es gibt allerdings noch richtig viel zu tun. Wir bleiben dran!